Stellungnahme zu Privatisierungsgedanken für die Märkischen Kliniken

Presse

Die Fraktion DIE LINKE im Märkischen Kreis sieht in einer Privatisierung der Märkischen Kliniken, sei sie nun ganz oder teilweise vollzogen, keine Lösung des eigentlichen Problems.

 

Die Fraktion DIE LINKE im Märkischen Kreis sieht in einer Privatisierung der Märkischen Kliniken, sei sie nun ganz oder teilweise vollzogen, keine Lösung des eigentlichen Problems.
Im Gegenteil:


Mittel- und langfristig bedeutet dies eine Verschlimmerung der Situation, denn kein Investor wird das Klinikum aus reiner Menschenliebe übernehmen.


Das Interesse der Privatwirtschaft ist nun mal, Unternehmen wirtschaftlich und profitabel zu betreiben.
Welcher Teil des Märkischen Klinikums wäre dann also interessant für einen privaten Investor, wenn nicht der profitable?


Und somit verbliebe dem Märkischen Kreis als Anteilseigner der weniger wirtschaftlichen Teil.
Also bleibt nur eine komplette Privatisierung des Klinikbetriebes, verbunden mit allen bekannten Instrumenten um Wirtschaftlichkeit zu erreichen.


Personalabbau, weitere Arbeitsverdichtung und Lohndumping sind die absehbaren Folgen.
Zudem würde das Angebot der Versorgung verkleinert. Noch ist das Märkische Klinikum ein so genannter `Maximalversorger`, d.h. jede Krankheit kann hier behandelt werden. Ein privater Anbieter wird die weniger rentablen Bereiche auflösen oder „outsourcen“.


Unterm Strich muss nach Meinung der Kreistagsfraktion DIE LINKE im Märkischen Kreis gerade im Gesundheitswesen weiterhin das Solidarprinzip gelten. Es darf nicht dem Gesetz der Profitmaximierung ausgeliefert sein. Schließlich geht es hier um die hohe pflegerische und medizinische Leistung für unsere Bürgerinnen und Bürger.


Diese Leistung in der Gesundheitsversorgung mit Renditeinteressen zu messen ist moralisch verwerflich. Der Vorstoß von Seiten der FDP zur (Teil-) Privatisierung des Märkischen Klinikums widerspricht dem kommunalen Versorgungsauftrag.


Welche Interessen wohl die mit dem Sanierungskonzept für das Klinikum beauftragte Unternehmensberatung verfolgt, wenn man weiß, dass Herr Berger im Aufsichtsrat des privaten Freseniuskonzerns, zu dem auch die Helios-Kliniken gehören, Sitz und Stimme hat?